Im Bereich der Hilfe für Geflüchtete ist das Frankfurter Rote Kreuz bereits seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner. Für die Stadt Frankfurt betreibt das Rote Kreuz aktuell mehrere Unterkünfte für Geflüchtete auf dem gesamten Stadtgebiet. Zahlreiche hauptamtliche Mitarbeiter*innen und ehrenamtliche Helfer*innen, die nicht selten eigens zur Unterstützung der Geflüchteten ihre Hilfe anbieten, kommen täglich in den Unterkünften zum Einsatz.
Die zentral in der Innenstadt gelegene Unterkunft für Menschen in Notsituationen ist seit 2020 in Betrieb. In den acht Etagen des Gebäudes in der Bleichstraße sind bis zu 160 Bewohner*innen in Einraum-Apartments mit eigenem Bad und Küchenzeile untergebracht. Die Unterkunft ist besonders geeignet für Familien mit kleinen Kindern. Vor Ort unterstützen die Mitarbeiter*innen der Sozialbetreuung bei der Suche nach Ausbildungs-, Arbeits-, KiTa-Plätzen und der Wohnungssuche.
Die Unterkunft am Sportcampus Bockenheim wurde eigens für die Unterbringung von Geflüchteten in einer Modulbauweise errichtet. Auf mehrere Jahre angelegt, besteht die Unterkunft bereits seit dem Sommer 2017.
Die Bewohner*innen schätzen das für eine Flüchtlingsunterkunft sehr attraktive Wohnumfeld. Die beengte Raumsituation für Angebote konnte im Laufe der Zeit durch die Stellung eines Bürocontainers verbessert werden. Schon nach kurzer Zeit waren die Bewohner*innen im Stadtteil Bockenheim angekommen und verwurzelt in Schulen, Vereinen, gemeinnützigen und ehrenamtlichen Angeboten, Sprachschulen, Beratungsstellen und Projekten.
Auch am Sportcampus erhält das Team der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen aktive Unterstützung durch eine hohe Zahl von ehrenamtlichen Helfer*innen. Neben Hausaufgabenbetreuung, Sportangeboten und Nachhilfe in Deutsch ist die Unterstützung bei der Ausbildungs-, Arbeits- und Wohnungssuche ein wichtiges Angebot der Helfer*innen und der vor Ort vorhandenen Sozialberatung.
Seit 2019 betreibt das DRK Frankfurt im Stadtteil Harheim eine Unterkunft für geflüchtete und von Wohnungslosigkeit betroffene Familien. Das Besondere dieser Einrichtung ist, dass sie Teil eines übergeordneten Konzeptes für eine generationen- und kulturübergreifende Siedlungsgemeinschaft ist.
Baulich gruppieren sich die dreigeschossigen Gebäude mit abgeschlossenen Wohneinheiten in U-Form um einen Innenhof, der als Begegnungsfläche und Gemeinschaftsgarten genutzt wird. In der Hälfte der Wohnungen wohnen von der Stadt Frankfurt untergebrachte Familien, für die diese Unterkunft einen erheblichen Ausbau ihrer Privatsphäre und damit eine Verbesserung ihrer bisherigen Wohnsituationen bedeutet. Mit dem Ziel gemeinsam mit den geflüchteten Familien eine aktive Nachbarschaft zu gestalten, wohnen in der anderen Hälfte Mitglieder des generationsübergreifenden Vereins Hestia – Gemeinschaftlich Wohnen in Harheim e.V. sowie Senior*innen in barrierefreien Wohnungen.
Als Träger des Projektes stellt das Deutsche Rote Kreuz vor Ort die fachliche Begleitung der Bewohner*innen der Unterkunft sicher und koordiniert die ehrenamtlichen Angebote. Gemeinsam mit engagierten Nachbar*innen werden in der Siedlungsgemeinschaft eine Vielzahl an Angeboten und Nachbarschaftsprojekten gestaltet, die ein gemeinschaftliches Zusammenleben für alle Anwohnenden fördern sowie eine gelingende Integration unterstützen. Darüber hinaus sind die Familien in Schulen, Vereinen und Sportgruppen sowie beruflich im Stadtteil vernetzt.
In der Siedlungsgemeinschaft soll der Gedanke eines selbstbestimmten und gemeinschaftlich organisierten Wohnens mit der Idee einer nachbarschaftlichen Unterstützung und eines interkulturellen Austausches verfolgt werden. Die Rahmenbedingungen eröffnen ein gutes Miteinander, das allen Beteiligten Möglichkeiten der Partizipation bietet.